Gebet um Gelassenheit
Gib mir, Gott, die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann.
Gib mir den Mut,
Dinge zu ändern, die ich zu ändern vermag.
Gib mir die Weisheit,
das eine vom anderen zu unterscheiden.
Amen
Thomas Morus
Gebet zur Gottesmutter um die Ausbreitung des Glaubens
Heilige Maria, Mutter Gottes, Dein unbeflecktes Herz ist erfüllt von Barmherzigkeit und Liebe. Blicke voll Mitleid auf alle, zu denen die Frohbotschaft des Evangeliums noch nicht gedrungen ist.
Gedenke, dass auch sie nach Gottes Ebenbild erschaffen und mit dem Blut Deines göttlichen Sohnes erlöst sind. Erflehe ihnen die Gnade, den wahren Glauben zu erkennen, zu lieben und in Treue danach zu handeln. Gib, dass die Zahl der Missionare sich mehre, die hinausziehen, um allen Völkern das Heil zu erlangen.
Heilige Jungfrau Maria, hilf, dass alle Menschen bald in Hoffnung und Liebe vereint sind. Gib, dass wir den Worten Deines Sohnes gehorsam, in der Kirche, die er zu unserem Heil gegründet hat, in Friede und Freude verharren.
Die Kirche ist ihrem Wesen nach missionarisch, ihre erste Aufgabe ist die Evangelisierung. Zu Beginn des dritten Jahrtausends fühlt die Kirche mit erneuerter Leibhaftigkeit, dass die missionarische Sendung aktueller ist denn je.
Papst Benedikt XVI
Wann ist Weihnachten?
Jedes Mal, wenn zwei Menschen einander verzeihen … ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn ihr Verständnis zeigt … ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn ihr einem Menschen helft …ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn jemand beschließt, ehrlich zu leben … ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn ein Kind geboren wird … ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn du versuchst, deinem Leben einen neuen Sinn zu geben … ist Weihnachten.
Jedes Mal, wenn ihr einander anseht mit den Augen des Herzens, mit einem Lächeln auf den Lippen … ist Weihnachten
… denn es ist geboren … die Liebe … der Friede … die Gerechtigkeit … die Hoffnung … die Freude …
… denn es ist geboren Christus, der Herr.
Aus Brasilien
Zeit-Wert
Um den Wert eines Jahres zu verstehen, frage einen Schüler, der gerade das Schuljahr nicht bestanden hat.
Um den Wert eines Monats zu verstehen, frage eine Mutter, deren Kind zu früh zur Welt kam.
Um den Wert einer Stunde zu verstehen, frage Liebende, die auf einander warten.
Um den Wert einer Minute zu verstehen, frage jemanden, der gerade seinen Zug versäumt hat.
Um den Wert einer Sekunde zu verstehen, frage jemanden, der gerade einem Unfall entgangen ist.
Um den Wert einer Hundertstelsekunde zu verstehen, frage denjenigen, der die Silbermedaille bei der Olympiade gewonnen hat.
Schätze jeden Augenblick, den du hast!
Und vergiss nicht, dass die Zeit auf niemanden wartet.
GESTERN ist Geschichte, MORGEN ein Geheimnis.
Das HEUTE ist ein Geschenk.
A. Köck
Als ich klein war,
an nichts anderes kann ich mich erinnern,
löschte die schrille Sirene jedes Licht.
Fliegeralarm.
Nur dein Stummel, kleine Kerze,
durften wir aufflammen lassen.
Vor dem Wind schützte dich die Laterne auf dem Weg zum Bunker.
Seitdem ist dein Licht
Unauslöschlich in mir, allezeit.
Du bist mein Weihnachten
und mein Ostern;
denn du kennst keine Furcht
vor der Finsternis.
Du füllst meine Leere,
du vertreibst meine Kälte,
du bist die Antwort
auf den Anflug von Sinnlosigkeit,
wenn sie sich einnisten will in mir.
Deine Wärme taut das Eis
von meinen Augenfenstern,
und durch sie hindurch
fällt ein wenig von deinem Licht
auf die,
die herumirren in dieser Welt.
Du weinst heiße Tropfen,
während du dich verzehrst,
und wirst doch nie erlöschen;
denn du bist ewiges Licht in mir
allezeit.
Peter Bucher
Freunde
WIRKLICH GUTE FREUNDE SIND MENSCHEN,
DIE UNS GANZ GENAU KENNEN
UND TROTZDEM ZU UNS HALTEN
Marie von Ebner Eschenbach
Bewährung
Jemand hat
mir zugelächelt
mir Mut gemacht
mir zugehört
mich um Rat gefragt
Zeit für mich gehabt
mir liebevoll auf die Schulter geklopft
sich von mir führen lassen
mir Vertrauen geschenkt
mir die Hand gereicht
mir Blumen gegeben
mir die Sterne gezeigt
mir übers Haar gestrichen
mich an sein Herz gedrückt
mich ernst genommen …
Jemand hat sich als Christ bewährt
Adalbert Ludwig Balling
Man gibt sich viel Mühe
mit dem Studium dessen,
was die Menschen,
Völker und Zeiten
voneinander trennt.
Achten wir wieder auf das,
was alle Menschen
verbindet.
Hermann Hesse
Die Ballade vom frommen Kind
Als tröstend die Nacht am Himmel stand
und als die Schakale schwiegen
und als das Kind endlich Ruhe fand,
um fromm im Bettchen zu liegen,
da sprach das Kind sein Nachtgebet,
wie alle Guten und Braven,
da sprach das Kind sein Nachtgebet,
und konnte vor Hunger nicht schlafen.
Es kamen Gedanken ihm sonderbar,
und es fragt:
Liebe Mutter, sag, ist das wahr,
daß irgendwo Menschen leben,
denen hat unser Vater, grad wie im Gebet,
das tägliche Brot gegeben?
Ja, sagt die Mutter, dort gibt es keine Not,
die haben Brot und tausendmal Brot.
Die haben Kuchen und Torten und Wecken
in tausend Sorten.
Das Vollkornbrot, das Zwiebelbrot,
das Grahambrot,
das Sojabrot, das Osterbrot nicht zu vergessen.
Ja, dort gibt es täglich zu essen.
Und wenn sie hungern, dann tun sie es nur
aus Sorge um die gute Figur.
Da lacht das Kind und spricht:
Das glaub‘ ich nicht.
Als tröstend die Nacht am Himmel stand
und als die Gewehre schwiegen
und als das Kind endlich Ruhe fand,
um still im Bettchen zu liegen,
da sprach das Kind sein Nachtgebet,
wie alle Frommen und Braven,
da sprach das Kind sein Nachtgebet,
und konnte vor Angst nicht schlafen.
Es kommen Gedanken ihm in den Sinn,
und es fragt:
Warum geht denn keiner hin und sagt denen
unsere Sorgen?
Sie könnten gewiß nur für einen Tag
ein Stückchen Brot uns borgen.
Darauf der Vater traurig spricht:
Nein, mein armes Kind, das können sie nicht.
Sie brauchen ihr Geld für Gewehre,
sie brauchen ihr Geld für Mord und Tod.
Das nennen sie ihre Ehre.
Sie haben schon Waffen hergestellt
für fünfmal Tod auf dieser Welt.
Doch um die Welt sechsmal zu töten,
sind noch mehr Waffen vonnöten.
Da lacht das Kind und spricht:
Das glaub‘ ich nicht.
Als tröstend die Nacht am Himmel stand,
und als die Eltern schwiegen,
da sprach das Kind sein Nachtgebet,
um sich in den Schlaf zu wiegen.
Da kommt ein letztes ihm in den Sinn:
Warum, so fragt es, geht keiner hin,
um jene das Beten zu lehren?
Die wissen wohl nichts vom Herrn Jesu Christ
und wie gut unser Vater im Himmel ist,
man müßt diese Menschen bekehren.
Darauf die Eltern: Du dummes Kind,
was das wieder für Gedanken sind.
In Wahrheit ist‘s grade umgekehrt:
Sie haben uns das Beten gelehrt.
Erika Molny